BUCHCOVERREZENSION
Tutii EiskalteHoelle

HOLLY BLACK –

Book of Night

Wenn Du etwas nicht weißt, dann heißt das nicht, Angst zu haben, sondern zu lernen. Ayn Rand, alias Alice O´Connor, alias Alissa Sinowjewna Rosenbaum sagte dies einmal. Ist schon etwas länger her, aber immer wieder wahr, es sei denn, man lässt sich ins Bockshorn jagen, wie so viele, in den letzten Monaten und Jahren, die immer wieder angelogen und hinters Licht geführt wurden und dies nicht erkannt haben. Charlie Hall kann man aber nicht so einfach vorführen. Sie ist eine Meisterdiebin und es gibt kein Schloss, das ihren Bemühungen, es zu öffnen, bisher widerstanden hat. Sie lebt in einer magischen Welt, mit Herausforderungen, die es in sich haben. Schatten entwickeln ein Eigenleben und schon sind auch wieder Leute da, die sich solche Dinge, auf Kosten anderer versteht sich, zu Nutze machen wollen. Das zieht sich, wie ein roter Faden, durch die Geschichte der Menschheit und macht auch woanders nicht halt, beispielsweise in magischen Gefilden, wie hier der Fall. Wenn man von seinem Schatten getrennt wird, könnte das auch kolossale Folgen nach sich ziehen, weil man dann nicht mehr über selbigen springen kann, was diesem geflügelten Sprichwort eine ganz andere Bedeutung gibt. Spielt für Charlie Hall erst mal nicht so die Rolle, sie geht sozialversicherungspflichtig und mit Arbeitszeitkonto, ackern, in einer Bar, wo sich so manches zwielichtiges herumtreibt, aber sie arbeitet. Ihr altes Ego will sie wegsperren. Als Diebin und Dienstleister für besondere Fälle hat sie sich lange genug in der Welt herumgetrieben, ein Thema, das sie jetzt abschließen möchte. Aber Pustekuchen. Der Welt sind Charlies reuige Gedanken vollkommen egal und wenn man einen Job erledigt haben will, dann tritt die Welt an die beste ihres Faches heran, Charlie Hall. Da hilft kein Sträuben und auch der Hinweis auf hängende Verfahren, kann man nur in der bundesdeutschen Rechtsprechung unter bestimmten Umständen nutzen, wird nicht verfangen, wenn man unter Druck gesetzt wird. Bei Charlie, deren Lebenslauf von Lügen, Verstellungen und Täuschungen geprägt ist und ihr soziales Umtreiben sich in engen Grenzen hält, hat man, natürlich, einen perfekten Hebelpunkt um ihr zukünftiges Dasein wieder in kriminelle Bahnen zu lenken. Nennt man Erpressung und Nötigung, aber das ist so manchen Gestalten genauso egal, wie der Wind der sich in den Wüsten Neumexikos austobt. Und so entwickelt sich Charlies neues und altes Leben in eine Umwelt hinein, wo man klaut, mordet und auch sonst vor Straftaten nicht halt macht, solange die unmittelbaren Folgen nicht auf einen selbst zurückfallen dürften. Könnte jedoch schwierig sein, dem aus dem Weg zu gehen, weil irgendwann immer der Tag der Abrechnung kommt, zumindest in Büchern. Davor sind auch super reiche reiche Romanfiguren nicht gefeit, wenn sie den richtigen Gegenspieler haben. Wenn man Charlie Talente bedenkt, haben diese dann sogar ganz schlechte Karten.
(Knaur)

ISBN 978-3-426-52945-4 475 Seiten 18,00€ (D) 18,50€ (A)