BUCHCOVERREZENSION
Tutii EiskalteHoelle

PINA PAUL & PAPIERFLIEGER –

Der kleine Fisch schwimmt gegen den Strom

Kinderbücher sind, eigentlich, eine sehr schöne Erfindung. Kann man den Nachwuchs doch nachhaltig beschäftigen und sich selbst gleich mit. Zu Zeiten, als die Kommunikationsdichte noch nicht ganz so gravierend war, wie es heute ist, war das auch gang und gäbe. Und heute ist man positiv überrascht, wenn der Nachwuchs vorbei kommt und seine eigenen Nachkömmlinge im Schlepptau hat, die sich dann auf Omas oder Opas Aufmerksamkeit verlassen wollen und schon begierig an den Lippen hängen, wenn man ihnen dann vorliest. Oder sich voll reinhängen und selbst die Buchstaben in Augenschein nehmen. Soll ja noch Kinder geben, die Lesen und schreiben lernen wollen. Der kleine Fisch ist dazu bestens geeignet. Liebevoll illustriert und in eine Zeit gelegt, die man wohl noch als neutral bezeichnen könnte, hat der kleine Fisch ein großes Problem. Die Erde ist noch jung und so manches Ereignis schiebt sich in die Gegenwart des kleinen Fisches. Und so stinkt ihm das Wasser, in dem er schwimmt. Auf wiederholte Fragen an andere Fische, bekommt er immer stereotypische Antworten, ist halt so, schwimm weiter, man gewöhnt sich dran. Eingeschüchtert schwimmt der kleine Fisch weiter mit, bis zu dem Tag, als er seine eigenen Schlüsse zieht, nämlich das das Wasser an der Quelle ja sauber sein sollte. Seine Überlegungen unterbreitet der kleine Racker seinen Mitfischen und hat auch einen konstruktiven Vorschlag, wir kehren um. Er wird ausgelacht und so dermaßen pikiert, beschließt er den Weg zurück allein zu schwimmen. Gegen den Strom, obwohl alle anderen Fische ihm gesagt haben, das es nicht geht. Gegen den Strom zu schwimmen heißt aber nicht zwangsläufig auch mit dieser Meinung allein da zu stehen. So sieht es zumindest der Nachwuchs meines Nachwuchses und die kleine Bande kommt ja öfter mal, um in Opas Bibliothek zu stöbern.
(Zahnlückentexte)

ISBN 978-3-910723 –00 – 9 19,90€ (D)