BUCHCOVERREZENSION
Pointner.t Highscore

THEO POINTNER –

Highscore

Windows ist alles Mögliche, Kindergarten und Müll in einem Abwasch. Wem diese Erkenntnis schon einmal gekommen sein sollte, wird von Theo aktiv unterstützt. Aber das ist nicht seine Hauptaussage. Simon, (Seimon; „Stirb langsam“, fragt nicht welchen Teil, lässt grüßen) ein, vermutlich gelangweilter Mensch, mit zu viel Geld, Freizeit und gewissen Möglichkeiten, hat zu einem Spiel aufgerufen. Ein Spiel um Leben und Tod. Solange es nicht das eigene ist. Parallel werden im gesamten Bundesgebiet Menschen ermordet. Das man hier überhaupt einen Zusammenhang sieht, ist den engagierten Ermittlern von Herrn Pointner zu verdanken. Zwar tappen sie noch in der Dunkelheit, aber sie sind bemüht. Simon bedient sich der Cyberkriminalität, kann seine Wege verschleiern, Fallen aufstellen und die Anforderungen seiner „Level“ festlegen. Katharina Thalbach, Kripo Bochum mit einem Mord in einem Swinger Klub, und Rocco Daubitz, aus Straußberg, bei Berlin, Mord in einem abgewrackten Leichenwagen, pardon, letzte Mitfahrgelegenheit nach einem Leben, stehen vor einem Rätsel. Nicht nur, das sich plötzlich rätselhafte Tötungsdelikte auf den Schreibtischen aller Kripobeamter sämtlicher Bundesländer tummeln. Wenn man versucht, sich auf die Internetspuren zu begeben, die die Opfer ja hinterlassen haben müssen, gibt es den Totalabsturz. Nichts passt wirklich zusammen und Theo lehnt sich entspannt zurück. Während Simon auf Rechnerkapazitäten zurückgreifen kann, die jedem Computerfreak die Tränen in die Augen treiben würde, sind die Ermittler noch auf dem Stande der Bronzezeit. Rocco kann zwar etwas Licht zaubern, aber das bleibt erst mal auf der Kapazität einer Weihnachtsbaumkerze. Und das Morden geht weiter. Theo ist der Meinung, ungewöhnliche Tatsachen im Leben erfordern auch ungewöhnliche Maßnahmen. Frau Thalbach macht einen Hacker ausfindig, den „Wishmaster“. Der, nach seinem Schattendasein, das fast Menschenleben gekostet hätte, sich geschworen hat, nie wieder eine Tastatur anzufassen. Seine Manipulationen im Netz sind Legende und er schämt sich dafür. Hat ein Leben in der Abgeschiedenheit gesucht. Den Rechner mit dem Spaten getauscht. Und versucht sich mit seiner Freundin und seinem Kind ein Familienleben aufzubauen, fernab der Zivilisation. Das genau diese beiden Menschen in Harms Leben Theos Geheimwaffe sind, den legendären Hacker daran zu erinnern, wie kostbar und fragil Menschenleben sind, daran lässt Herr Pointner keinen Zweifel. Der Mann muss über seinen eigenen Schatten springen, da jemand genau das macht, wo er nicht hätte weitergehen wollen und können. Simon hat diese Skrupel nicht. Für ihn ist das alles nur ein großes Spiel und die Opfer sind ihm scheißegal. Genau wie seine Gegenkandidaten, die ihm, in diesem „Spiel“, Paroli bieten wollen. Soziale Netzwerke, gerade im WWW, könnten ja durchaus nützlich und nutz- und fruchtbar sein, wenn man damit auch verantwortungsvoll umgeht. Dann würde das auch einen Sinn machen. Aber, wie Theo es hier glasklar aufdeckt, sind noch ganz andere Gestalten unterwegs.
(Editionnova)

347 Seiten