BUCHCOVERREZENSION
Laurin.n Escape WennDieAngstDichEinholt

NINA LAURIN –

Escape – Wenn die Angst Dich einholt

Ella Santos wurde, als zehnjähriges Mädchen, Opfer einer Entführung. Drei Jahre blieb sie in der Gewalt eines völlig durchgeknallten Vollpfostens, der sie bis aufs Blut vergewaltigte, ehe sie wieder freikam. Wer tut jemanden so etwas an? Wie krank sind Menschen? Das geht doch gar nicht. Ella wird von Polizisten aufgefunden, jetzt dreizehn (13) Jahre alt und hochschwanger, von ihrem Vergewaltiger. Die, es „gut“ meinende, Staatsgewalt gibt ihr ein neues Leben vor. Das erwartete Kind wird zur Welt gebracht, vermutlich per Kaiserschnitt, gefragt wird Ella nicht. Sie ist ja selbst noch ein Kind. Auch wenn sie fast zerstört ist. Viele „Experten“ beschäftigen sich jetzt mit ihrem weiteren Werdegang. Gott, was man dieses Wort, im parlamentarischen Demokratiegebrauch, zu hassen gelernt hat, weil diese Pissnelken zwar so etwas von sich selbst überzeugt sind, alles zu wissen, trotzdem nicht einmal den Hauch einer Ahnung haben, von dem was sie labern und anderen ihre Meinung aufzwingen dürfen, weil sie ja die „Experten“ sind. Da bekommt man das kalte Kotzen. Solche Mülleimer sollte man auf einer einsamen Insel aussetzen und ihnen Daniel Defoes „Robinson Crusoe“, oder, besser noch, dieses Buch in die Hand drücken. Zum Nachdenken verdammt, bevor sie ihre Gully-Sprüche an die Welt lassen können. Da wäre vielen Schicksalen besser geholfen worden. So jedoch bekommt Ella einen neuen Namen, Lainey Moreno, und wird von einer Station zur nächsten weitergereicht. Keiner sieht sich wirklich in der Lage, hier nachhaltig zu helfen. Das bisschen, was der Entführer noch in einem Stück gelassen hat, wird jetzt komplett zerlegt. Nina Laurin zeigt den Weg eines Opfers, das, in dieser hochgelobten „demokratischen“ Gesellschaft, einfach in den Hintergrund geschoben und allein gelassen wird. Weil es nicht in das Weltbild einer kapitalistischen Ordnung passt, wo alles schick und schön ist, solange man die Menschenrechte, die man zwar auf dem Papier hat, nicht einfordert, sondern sich duckend unterordnet und, ohne den geringsten Widerstand, die Politiker und deren Bagage das machen lässt, was sie am besten können. Taschen volllügen, bis sogar die Götter von ihren Glauben abfallen werden, und, sich danach, ihrem alltäglichem Nichtstun widmen werden. Die soziale Komponente in der Gesellschaft hört, nach unten hin irgendeinmal auf. Wer aufmuckt, ist ein Terrorist, Faschist, Rassist oder auch nur ein gemeingefährlicher Verbrecher, der allerdings nicht unter das Kuscheljustizgemauschel fallen wird. Zehn Jahre sind ins Land gegangen. Laine ist drogenabhängig, rutscht von einem Job zum nächsten, robbt sich von Monat zu Monat zu ihren Gehaltsschecks. Ein menschenwürdiges Leben sollte doch etwas anders aussehen. Bis eines Tages ein erneuter Entführungsfall die Welt aufscheucht. Olivia, zehn Jahre, Laineys leibliche Tochter, damals anonym adoptiert, ist spurlos verschwunden. Nina Laurin hat zwar eine etwas laxe Art zu schreiben, aber auch einen Appell an die Menschen, die in dieser verlogenen Welt leben müssen. Egal, was Euch passiert ist, Ihr seid nicht wertlos. Ihr seid Menschen. Auch wenn Euch so mancher Erdenmitbewohner es Euch glauben machen möchte, das Gegenteil darzustellen, findet Euch nicht damit ab. Wehrt Euch! Und nehmt die Hände von den Drogen weg. Daran verdienen nur andere, während man selbst vor die Hunde gehen würde. Fragt Frau Laurin. Im Gegensatz zu den sogenannten „Experten“ weiß sie, von was sie redet.
(Knaur)

ISBN 978-3-426-65410-1  342 Seiten  14,99€ (D)  15,50€ (A)